Gesetzliche oder private Berufsunfähigkeitsversicherung
Staatliche Regelungen
Private Möglichkeiten
Wie die Krankheitsbilder entwickeln sich auch private BU-Verträge weiter
Prinzipiell wird Long Covid genauso von einem BU-Schutz abgedeckt wie andere, schon länger bekannte chronische Krankheiten: Die Ursache für den Verlust der Erwerbsfähigkeit ist für den Erhalt der Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente) nicht entscheidend. Gleichzeitig macht das Zusammenspiel aus schneller Infektion und langwierigen Folgen deutlich, dass der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung durchaus ein Thema ist, mit dem sich auch junge Menschen – Auszubildende, Studierende und Arbeitseinsteiger – beschäftigen sollten.
Der richtige Zeitpunkt für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Faktor Lebensumstände
Faktor Beruf
Je nachdem, um welchen ausgeübten Beruf es sich handelt, spielen unterschiedliche Fragen bei der Wahl der richtigen Versicherung eine Rolle. Für verschiedene Berufsgruppen können in einigen Tarifen auch spezielle Klauseln auftauchen. Es gibt zum Beispiel die sogenannte Infektionsklausel, die ein von den Behörden auferlegtes Berufsverbot im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes vom Versicherungsschutz ausschließt.
Warum Neurochirurgen, Sprengmeister oder Konzertpianisten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen sollten, ist auch ohne größere Erklärung logisch. Doch auch für technische und kaufmännische Berufe, die auf den ersten Blick „sicher“ erscheinen, ist eine langfristige Absicherung sinnvoll: Statistisch gesehen spielen Unfälle für die Berufsunfähigkeit nur selten eine Rolle. In über 90 Prozent der Fälle sind andere Gründe ausschlaggebend. Für die klassischen Schreibtischberufe werden besonders psychische Erkrankungen und Beschwerden des Sitz- und Stützapparats als wiederkehrende Ursachen immer deutlicher.
Faktor Alter
Diese Beispiele machen weiterhin klar, dass das Thema Berufsunfähigkeit nicht nur eine „Verschleißerscheinung” ist, die vor allem ältere Arbeitnehmer betrifft. Die Anforderungen eines digital vernetzten, globalisierten und immer schnelleren Wirtschaftswesens kann auch für jungen Menschen körperlich und mental überfordernd sein.
Verletzungen und kürzere Arbeitsausfälle treten dabei unabhängig vom Alter auf. Diese werden in Deutschland von der Krankenversicherung abgedeckt. Die BU-Rente hingegen kommt erst bei einem längerfristigen Ausfall zum Tragen – und soll helfen, den eigenen Lebensstandard auch möglichst langfristig zu erhalten.
Kosten vs. Nutzen: Die „Rechnung” Berufsunfähigkeit
Die Höhe der bereits erwähnten staatlichen Erwerbsminderungsrente hängt von dem Einkommen ab, das in der sogenannten Erwerbsbiografie erwirtschaftet wurde. Besonders für Berufsanfänger fällt diese staatliche Absicherung damit konsequenterweise gering aus. Im Gegensatz dazu zahlt die private Berufsunfähigkeitsversicherung monatlich einen vereinbarten Rentenbetrag – unabhängig von der Dauer der Einzahlung.
Wie hoch der Betrag tatsächlich ausfällt, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Die meisten Versicherer bieten mit einem BU-Rechner die Visualisierung des Verhältnises von monatlichem Beitrag und gewünschter Rentenhöhe. Dabei berücksichtigt der Versicherer bei der Risikoprüfung nicht nur bestehende Vorerkrankungen oder bestimmte Hobbies (zum Beispiel Neurochirurg – siehe oben), sondern auch den aktuell ausgeübten Beruf.
Wie sollten Sie auswählen?
Viele Versicherungen ähneln sich in Angebot und Preis. Sie sollten sich daher gut informieren und unbedingt die Erreichbarkeit und Servicequalität von Versicherern einfließen lassen.
Achten Sie dabei auf Qualitätssiegel und verlassen Sie sich nicht nur auf ein Bild, sondern hinterfragen Sie die Prüfung. Ein Gütesiegel von Fralytics ist immer mit einer Auswertungsseite verknüpft. Das bedeutet, dass die Ergebnisse transparent erfassbar sind und welche Ergebnisse der direkte Kontakttest hatte.